...das Problem

Ein Thema was uns (und natürlich auch die meisten anderen Studierenden) immer wieder sehr beschäftigt, ist die Schwierigkeit, sich selbst zu organisieren. Die von den meisten Arbeitnehmern neidvoll gesehene Freiheit ist für viele Segen und Fluch zugleich. Segen deswegen, weil es keine Konsequenzen hat wenn man durch seine Krankheit sich tatsächlich mal aus der Vorlesung zurückzieht. Aber spätestens zur Prüfungszeit wird deutlich, wie besonders schwierig es ist, Krankheit und Studium unter einen Hut zu kriegen.

 

Wie schafft man es nun also, Hausarbeiten rechtzeitig zu beginnen und warum ist das so besonders wichtig?

 

Ein kleines Beispiel soll die besondere Problematik skizzieren: Peter ist depressiv. Er hat bsonders Schwierigkeiten morgens in die Gänge zu kommen, weswegen er häufig erst am späten Vormittag in der Uni ist. Auch ermüdet Peter sehr schnell, so dass er nicht wie einige seiner Kommilitonen am Abend noch in die Bibliothek geht. Am Anfang des Semester geht es Peter eigentlich ganz gut. Es tut ihm gut, eine Aufgabe zu haben und seinen Tag zu füllen und die Prüfungen sind noch weit weg. Aber viel zu schnell rücken die Prüfungstermine näher und eine Hausarbeit muss auch noch geschrieben werden. Jeden Tag nimmt Peter sich vor, morgens aufzustehen und sich gleich an die Hausarbeit zu setzen. Am nachmittag will er lernen und abends die Literatur für die Hausarbeit lesen.

Die Tage vergehen, aber Peter gelingt es nicht seinen Plan umzusetzen. Morgens kommt er nicht hoch obwohl er schon früh wach ist und wenn er einen Text lesen will, begreift er nichts davon.

 

Peter fühlt sich zunehmend dumm und unfähig. Er macht sich Vorwürfe, vergleicht sich mit den anderen, die scheinbar mühelos 12 Stunden in der Bibliothek sitzen. Peter schafft es an manchen Tagen nicht einmal das Haus zu verlassen. Er denkt dann, er könne ja genauso gut zu Hause arbeiten. Er schläft immer schlechter und seine Gedanken sind trüb. Er geht auch gar nicht mehr aus, obwohl er vor kurzem noch ganz gerne einmal wöchentlich an einem Stammtisch teilgenommen hat. Er will sich die Zeit freihalten um zu lernen. Aber Peter lernt in dieser Zeit nicht. Statt dessen sitzt er apathisch am Schreibtisch oder surft im Internet. Er fühlt sich als Looser, der nichts auf die Reihe bekommt. Am Ende wird er seine Prüfung tatsächlich nicht bestehen.

 

Dieser Kreislauf aus Nicht-eingehaltenen Plänen, Vergleichen mit anderen wo man nur verlieren kann, und daraus resultierenden Versagensgefühlen, könnte nun ewig so weitergehen, so weit bis Peter tatsächlich wieder so sehr depressiv ist, dass er krank geschrieben werden muss, oder sogar in stationäre Behandlung kommt.